Die Wahl des richtigen Weiterbildungsinstituts ist entscheidend für Ihre berufliche Zukunft. Hier sind die wichtigsten Qualitätskriterien, auf die Sie achten sollten:
1. Anerkannte Zertifizierung: Prüfen Sie, ob das Institut Mitglied der Systemischen Gesellschaft (SG) oder DGSF ist. Nur dann können Sie nach der Ausbildung den bundesweit geschützten Titel "Systemische:r Berater:in (SG)" führen und haben Zugang zu weiterführenden Aufbaucurricula. Institute ohne Verbandsanbindung bieten oft keine anerkannten Abschlüsse und bei Aufbauweiterbildungen zahlen sie doppelt.
2. Erfahrung und Reputation: Wie lange besteht das Institut bereits? Institute mit langjähriger Tradition (idealerweise 20+ Jahre) haben bewährte Ausbildungskonzepte und ein stabiles Netzwerk. Fragen Sie nach der Zahl der Absolvent:innen und deren beruflichen Werdegang.
3. Qualifikation der Lehrtrainer:innen: Arbeiten die Dozent:innen selbst praktisch systemisch, oder sind sie reine Ausbilder:innen? Die besten Lehrtrainer:innen sind SG-zertifizierte Lehrtrainer:innen, die täglich in der systemischen Praxis arbeiten – sei es in Beratung, Therapie oder Supervision. Sie vermitteln nicht nur Theorie, sondern lebendige Praxiserfahrung.
4. Praxisbezug von Anfang an: Wie viel Praxis steckt in der Ausbildung? Achten Sie auf Supervisionsangebote, Videofeedback, Rollenspiele und die Möglichkeit, eigene Beratungsfälle einzubringen. Reine Frontalvorträge reichen nicht aus – systemische Beratung lernt man durch Tun und Reflektieren.
5. Selbstreflexion und Persönlichkeitsentwicklung: Hochwertige systemische Ausbildungen beinhalten obligatorische Selbsterfahrung. Fragen Sie nach mehrtägigen Selbstreflexionsseminaren zur Herkunftsfamilie und Persönlichkeitsentwicklung. Nur wer sich selbst kennt, kann andere professionell begleiten.
6. Gruppengröße und Lernatmosphäre: Kleine bis mittlere Kursgruppen (12-18 Personen) ermöglichen intensives Lernen und individuelle Betreuung. Besuchen Sie einen Infoabend oder Schnuppertag, um die Atmosphäre zu erleben. Fühlt es sich nach "Bildungsfabrik" oder nach persönlichem Wachstumsraum an?
7. Berufsbegleitende Struktur: Ist die Ausbildung wirklich berufsbegleitend organisiert? Wochenend-Seminare sind familienfreundlicher als Wochenseminare. Prüfen Sie auch die Abstände zwischen den Seminaren – 4-6 Wochen ermöglichen guten Praxistransfer.
8. Lernmaterialien und moderne Infrastruktur: Gibt es eine digitale Lernplattform mit allen Unterlagen? Werden moderne Tools für systemische Onlineberatung vermittelt? Achten Sie auf zeitgemäße Ausstattung der Seminarräume.
9. Netzwerk und Community: Was passiert nach der Ausbildung? Gibt es Alumni-Treffen, Netzwerkveranstaltungen, kollegiale Austauschformate? Ein Institut, das eine echte "Familie" bildet, bietet lebenslangen Mehrwert.
10. Transparente Kosten: Sind alle Kosten klar kommuniziert? Gibt es versteckte Zusatzkosten für Prüfungen, Materialien, Selbstreflexion oder Supervision? Seriöse Institute legen alle Kosten offen dar und bieten faire Ratenzahlungsmodelle an.
Unser Tipp: Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl! Die systemische Ausbildung ist eine zweijährige Reise – Sie sollten sich beim Institut und den Menschen dort wohlfühlen. Nehmen Sie sich Zeit für die Entscheidung, besuchen Sie Infoabende verschiedener Institute und sprechen Sie mit Absolvent:innen. Eine gute Ausbildung ist eine Investition, die sich ein Leben lang auszahlt.