Systemische Supervision ist die professionelle Begleitung von Teams, Fachkräften und Organisationen in ihrer beruflichen Entwicklung. Supervisor:innen schaffen Reflexionsräume für Fallsupervision, Teamsupervision und Konfliktmoderation – immer mit Blick auf Beziehungsmuster, Gruppendynamik und das gesamte System.
Systemische Supervision betrachtet berufliches Handeln kontextbezogen – ob in sozialen Einrichtungen, Kliniken, Schulen oder Unternehmen. Statt Lösungen vorzugeben, aktivieren Supervisor:innen vorhandene Ressourcen und entwickeln Lösungen, die das Team selbst hervorbringt.
Die systemische Grundhaltung basiert auf:
- Allparteilichkeit – Alle Perspektiven im Team sind gleichwertig
- Ressourcenorientierung – Was funktioniert bereits? Was kann gestärkt werden?
- Kontextsensibilität – Welche Rahmenbedingungen beeinflussen die Situation?
- Ziel- und Lösungsorientierung – Der Fokus liegt auf dem Gewünschten
Welche Supervisionsformate gibt es?
Teamsupervision reflektiert die Zusammenarbeit von Kolleg:innen, die gemeinsam an derselben Klientel arbeiten. Themen sind Teamdynamiken, Rollenklärung, Kommunikationsmuster und Arbeitsabläufe.
Fallsupervision fokussiert auf konkrete Fälle aus der Arbeit mit Klient:innen oder Patient:innen. Das Team entwickelt gemeinsam neue Perspektiven und Handlungsoptionen für komplexe Fälle.
Einzelsupervision bietet Fachkräften einen geschützten Raum zur Reflexion beruflicher Herausforderungen – von Führungsfragen bis zur Fallarbeit.
Gruppensupervision bringt Fachkräfte aus unterschiedlichen Einrichtungen zusammen, um von multiperspektivischen Sichtweisen zu profitieren.
Leitungssupervision unterstützt Führungskräfte in ihrer Sandwich-Position zwischen Team und Organisation.
Wie arbeiten systemische Supervisor:innen?
Systemische Supervision nutzt bewährte Methoden für nachhaltige Teamentwicklung:
- Zirkuläre Fragen – Unterschiedliche Perspektiven im Team sichtbar machen
- Auftragsklärung – Gemeinsam Ziele und Rahmen der Supervision definieren
- Genogrammarbeit und Teamline – Muster und Teamgeschichte verstehen
- Reflecting Team – Multiperspektivität für neue Lösungsideen
- Visualisierungstechniken – Komplexe Dynamiken greifbar machen
- Konfliktmoderation – Spannungen konstruktiv bearbeiten
Wo wird systemische Supervision eingesetzt?
Systemische Supervisor:innen arbeiten in vielfältigen Bereichen:
- Kinder- und Jugendhilfe, Sozialarbeit
- Kliniken, Pflege, Sozialpsychiatrie
- Schulen, Kitas, pädagogische Einrichtungen
- Beratungsstellen, Familienberatung
- Unternehmen, Organisationsentwicklung
- Kollegiale Beratung und Intervision
Systemische Supervision in Leipzig lernen – seit 1992
Das ABIS Institut bildet seit 1992 systemische Supervisor:innen in Leipzig, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg aus. Die einjährige, berufsbegleitende Aufbauweiterbildung ist SG-zertifizierbar und vermittelt praxisnahe Methoden für Teamsupervision, Fallsupervision und Konfliktmanagement.